Firmenauto INTERVIEW: Sony Ericsson sieht Hersteller durch Wirtschaftskrise belastet

LONDON (dpa-AFX) - Die Abschwächung der weltweiten Konjunktur wird nach Einschätzung von Sony Ericsson die Handy-Produzenten belasten. "Der Abschwung der Konjunktur wird an den Herstellern von Mobiltelefonen nicht vorbeigehen", sagte Sony-Ericsson-Finanzvorstand Ulf Lilja am Mittwoch in London der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Inwieweit das Gemeinschaftsunternehmen von Sony und Ericsson von der Entwicklung betroffen sei, sei noch nicht abzusehen.

Die Konjunktur in den Vereinigten Staaten und Westeuropa - den wichtigsten Absatzmärkten des viertgrößten Handy-Herstellers - hat sich in den vergangenen Monaten abgeschwächt, was bereits die Aktienkurse einiger Telekomfirmen unter Druck gesetzt hat. Ungeachtet der schwachen Wirtschaftslage will die Gesellschaft weiter schneller als die Konkurrenz wachsen. "Wir halten es für sehr realistisch, dass wir unter die Top drei kommen", sagte Lilja. Sony Ericsson müsste damit Motorola oder Samsung Electronics <SMSN.SQ1> <SSU.FSE> verdrängen, um zum Branchenprimus Nokia aufzuschließen.

Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr sein Ergebnis kräftig gesteigert und erstmals mehr als 100 Millionen Geräte verkauft. Lilja ist zuversichtlich, dass Sony Ericsson weiter eine operative Marge von über 30 Prozent erzielen wird. "Wir werden die Marge auf diesem Niveau halten können", sagte er. Da die Gesellschaft aber zunehmend günstige Handys auf den Markt bringen wird, um seinen Anteil am Weltmarkt zu steigern, werde der durchschnittliche Verkaufspreis (ASP) pro Gerät weiter sinken.

Für die Branche zeigte sich Lilja zuversichtlich: "Wir erwarten, dass der weltweite Absatz in diesem Jahr um zehn Prozent steigen wird", sagte er. Im vergangenen Jahr hätten die Unternehmen insgesamt 1,1 Milliarden Mobiltelefone verkauft - 14 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. "Wir sehen hier eine kleine Abschwächung in 2008", sagte der Finanzchef.