Flottenmarkt August 2020 Rückgang lag nicht an Corona

Foto: Volvo

Im August gingen die Neuzulassungen im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurück, nachdem sich der Markt von Mai bis Juli erholte. Das liegt nicht an Corona, sagt Marktspezialist Dataforce.

WLTP und RDE verzerren den Vorjahresvergleich der Neuzulassungen im August 2020. Der 1. September war in den letzten beiden Jahren Stichtag für die Einführung der WLTP-Verbrauchs- sowie der RDE-Abgasmessungen. Pkw, die noch nach alten Regularien geprüft waren, mussten bis Ende August 2019 zugelassen werden. Die Folge laut den Analysten von Dataforce: Jeweils über 300.000 Neuzulassungen im August 2018 und August 2019. Saisonüblich sind hingegen 230.000 Neuzulassungen.

Damit erklärt sich auch der starke Einbruch im aktuellen Jahr. Gegenüber dem letzten normalen Augustwert von 2017 sanken die Neuzulassungen um lediglich ein Prozent auf 251.044 neue Autos. Auch ein Blick auf die Zulassungssegmente bestätigt diese Sichtweise: Die taktischen Zulassungen auf Autohändler gingen um 44,8 Prozent zurück. Letztes Jahr mussten die Händler ihre Bestandsfahrzeuge anmelden, da diese ab September nicht mehr zulassungsfähig waren. Auch die Eigenzulassungen der Hersteller gingen dieses Jahr um 16,4 Prozent zurück, die ebenfalls als taktisch gewerteten Zulassungen auf Autovermieter ließen um 26,2 Prozent nach - obwohl diese 2020 mehr Autos neu anmeldeten als im August 2017.

Der Privatmarkt musste mit sieben Prozent Rückgang gegenüber August 2019 am wenigsten Federn lassen, aber auch der relevante Flottenmarkt gab lediglich um 12,4 Prozent nach. Die relevanten Flottenzulassungen lagen damit knapp zehn Prozent über dem Wert von August 2017.

Zusammenfassend erreichten die Pkw-Zulassungen im August 2020 ein monatsübliches Niveau, so Dataforce. Die Analysten rechnen für September mit einem komplett umgekehrten Bild, da die Vorjahreswerte dann niedriger als saisonüblich ausfallen.