Flottenmarktprognose 2020 Da geht noch was

NV 200 Foto: Hersteller

Gelockerte Corona-Regelungen haben Auswirkungen auf den Flottenmarkt: Die Zahl der Neuzulassungen steigt, weil wieder mehr Autos ausgeliefert werden. Aber nur vorübergehend.

Noch vor zwei Monaten prognostizierten die Marktbeobachter von Dataforce ganz düstere Aussichten für den Flottenmarkt. Doch mittlerweile habe sich der Ausblick aufgehellt. Vor allem zwischen Juni und September werden viele Fahrzeuge, die zum Jahreswechsel 2019/2020 bestellt wurden, verspätet ausgeliefert. Allerdings bedeutet das auch, dass die volle Wirkung des Lockdowns erst nach Auslaufen dieses Sondereffekts sichtbar werde. Gleiches gilt für stornierte Bestellungen, die sich in der Regel erst mit einer Verzögerung von drei bis sechs Monaten in den Neuzulassungen niederschlagen.

Vor allem die wirtschaftliche Unsicherheit halte Unternehmen davon ab, neue Firmenwagen zu bestellen. Zwischenzeitlich haben bis zu 40 Prozent der Unternehmen ihre Bestellungen ausgesetzt. Viele Fuhrparkleiter berichten darüber hinaus von einem höheren Kostendruck, der mittelfristig in einigen Fällen sogar zu einer Verkleinerung der Flotte führen wird.

Andererseits haben Hersteller und Handel nun auch ohne staatliche Subventionen für reine Verbrenner auf den Nachfragschock reagiert. Von den ausgeweiteten Rabattprogrammen können auch Flottenkunden profitieren. Insbesondere im Leasing sieht Dataforce Potential. Wenn die monatliche Rate beim Fahrzeugtausch gleich bleibt oder im günstigsten Fall sogar sinkt, biete das einen starken Anreiz, Fahrzeuge trotz der Krise wie ursprünglich geplant zu erneuern.

Foto: Dataforce

Schwer absehbar sei allerdings, welche Auswirkungen die Pandemie auf das langfristige Mobilitätsverhalten haben werde. Viele Menschen arbeiten immer noch mobil beziehungsweise von zuhause und der firmenwagen bleibt stehen. Anderseits ist auch der Stellenwert des eigenen Autos gestiegen. Gerade in den Wintermonaten wird das für vollere Straßen sorgen. Im Endeffekt verstärken solche Gegensätze den Trend zu flexibleren Nutzungskonzepten. Ob das am Ende Poolfahrzeuge, mehr Langzeitmiete oder mehr Carsharing bzw. Mietwagen sind, muss jeder Fuhrparkbetreiber individuell abwägen. Seitens der Fuhrparkverantwortlichen würden zukünftig 42 Prozent Auto Abos nutzen, aktuell sind es gerade mal fünf Prozent.