Nachrichtenüberblick Dienstwagensteuer ist zu kompliziert

Der VDA bemängelt, dass die Regelung der Dienstwagensteuer zu kompliziert sei. Das Flottenleasing hat sich laut einer BDL-Studie bei Unternehmen etabliert. Das Notrufsystem E-Call wird bald Pflicht. Und Hessen will Autobahnstaus mit intelligentem Baustellenmanagement entgegenwirken. Das und mehr im Überblick.

Dienstwagensteuer ist zu kompliziert

Ob sich ein Firmenwagen lohnt oder nicht, hängt für viele Mitarbeiter stark von der zusätzlichen steuerlichen Belastung ab. Doch diese zu berechnen ist meist kein leichtes Unterfangen. Das sieht auch der Verband der Automobilindustrie (VDA) so. "Die heutige Regelung ist zu kompliziert und was wir bisher an Änderungen erlebt haben, ist das Gegenteil einer Vereinfachung", erklärt VDA-Geschäftsführer Klaus Bräunig.

Die Firmenwagenbesteuerung sei mit fast jeder gesetzlichen Änderung und mit jeder neuen Verwaltungsanweisung komplizierter geworden. "Während das Auto in 125 Jahren einige Revolutionen durchlebt hat, kann man das von der seit 110 Jahren bestehenden Besteuerung des Autos nicht behaupten", bestätigt Prof. Frank Balmes, Experte der Steuerberatungsgesellschaft PKF. Einen Änderungsvorschlag legt der Verband gleich vor: Der komplizierte 0,03-Prozent-Sonderzuschlag für die Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte soll abgeschafft werden und im Gegenzug die Entfernungspauschale von 30 Cent für Arbeitnehmer wegfallen.

Außerdem ist der VDA dagegen, die Besteuerung von Dieselkraftstoff ab 2013 europaweit schrittweise anzuheben. "Die geplante drastische Erhöhung der Dieselsteuer würde zu erheblichen Verwerfungen im bestehenden Mix von Benzin- und Dieselfahrzeugen führen und damit auch ökologisch kontraproduktiv sein", meint Bräunig. "Selbst bei einer langen Übergangsfrist bis zum Jahr 2023, von der jetzt die Rede ist, bliebe dieser Ansatz verfehlt." Bangen müssten vor allem die Flottenbetreiber. Sie setzen in der Regel auf Autos mit Dieselmotoren. Allerdings signalisieren laut VDA derzeit weder Bundesregierung noch Bundestag ihre Zustimmung.

Baustellen-Management soll Staus vermeiden helfen

Weniger Staus durch Baustellen – dieses Ziel hat sich die hessische Landesregierung gesetzt. Helfen soll dabei ein neues Computersystem. Es weist jeder geplanten Baustelle ein bestimmtes Zeitfenster zu, in dem gearbeitet werden darf. Das sogenannte Slotmanagement der Verkehrsbehörde plant die Bauarbeiten. Buchen und zuweisen lassen sich die Zeitfenster online – vergleichbar mit einem Flug. Vor allem Tagesbaustellen, die häufig für unerwartete Staus sorgen, sollen auf Zeiten gelegt werden, in denen die jeweilige Strecke weniger befahren ist. Allerdings werden Baustellen, auf denen über Wochen oder Monate gearbeitet wird, nicht über das System abgewickelt. Gespeist wird das Computerprogramm mit aktuellen Daten über den Verkehrsfluss sowie Erfahrungswerten.

Automatisches Notrufsystem E-Call wird Pflicht

Geht es nach dem Willen der EU, müssen spätestens ab 2015 alle neuen Autos mit dem elektronischen Notrufsystem E-Call ausgestattet sein. Das System sendet bei einem Unfall automatisch einen Notruf an die Rettungsdienste und leitet die Standortdaten an die nächste Einsatzzentrale. Der automatische Notruf könne laut EU-Kommission die Zeit bis zum Eintreffen der Rettungsdienste halbieren. Das Gerät selbst soll weniger als 100 Euro kosten. Die Kommission forderte nun die Mitgliedsstaaten auf, Mobilfunkbetreiber für die technische Infrastruktur in die Pflicht zu nehmen. E-Call soll in den 27 EU-Staaten sowie in Norwegen, Kroatien, Island und der Schweiz verpflichtend werden.

BDL-Studie: Leasing hat sich etabliert

Mehr als drei Viertel aller deutschen Unternehmen könnten sich vorstellen, Leasing zu nutzen. Zu diesem Ergebnis kommt der Bundesverband Deutscher Leasingunternehmen (BDL). Dazu befragten die Experten 1.003 Unternehmen. Während Firmen mit mehr als 50 Mitarbeitern (87 Prozent) Leasing vorwiegend als Finanzierungsform nutzen, beobachtet der BDL nun auch in Unternehmen mit bis zu 20 Mitarbeitern eine steigende Nachfrage. Leasing sehen 76 Prozent der Befragten als Alternative.

Insgesamt ist Leasing die attraktivste Finanzierungsform: 34 Prozent der Unternehmen ziehen bei einer Investition in Höhe von 25.000 bis 30.000 Euro als erstes Leasing in Betracht. Zuerst an Kredit denken dagegen nur 28 Prozent, gefolgt von Mietkauf (25 Prozent) und Miete (sechs Prozent). Der Verband verweist auf die Vorteile: kalkulierbare Kosten, Schonung der Liquidität und immer neue Automodelle.

Navi oder Karte?

Obwohl fast jeder Dienstwagen über ein Navigationsgerät verfügt, stieg nach Angaben des Busche Verlags die Nachfrage nach gedruckten Straßenkarten um 14 Prozent. Gründe: Die gedruckten Karten haben speziell bei der Grobplanung Vorteile gegenüber der elektronischen Konkurrenz. Auf den kleinen Displays verliert man schnell den Überblick. Aber auch beim Preis liegen die Atlanten im Vergleich zu Navigationsgeräten vorn. Da können höchstens günstige Handy-Apps mithalten.