Preissteigerung bei Neuwagen Einstiegsmodelle sind zu teuer

Renault Twingo 2023 Foto: Renault

Die Autoindustrie lobbyierte mit drohenden Preissteigerungen für Autokäufer gegen eine strenge Euro-7-Abgasnorm. Doch hohe Anschaffungskosten haben auch andere Gründe, wie eine Studie nahelegt.

Die Autohersteller haben die Preise für ihre Einstiegsmodelle seit 2019 massiv erhöht. Kostete ein Renault Twingo in der Basisvariante vor vier Jahren in Europa noch durchschnittlich 8.655 Euro (alle Preise netto), sind es mittlerweile 13.529 Euro, wie die Umweltorganisation Transport & Environment ermittelt hat. Ähnlich sieht es bei den eine Nummer größeren Kleinwagen Peugeot 208 (von 13.025 auf 17.899 Euro) und Seat Ibiza (von 10.924 auf 15.714 Euro) aus. Auch der Preis für die kompakte Mercedes A-Klasse ist von 22.605 Euro auf 31.008 Euro deutlich gestiegen, der des BMW 1er hat sich im gleichen Zeitraum von 22.185 Euro auf 23.782 Euro erhöht.

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Wirtschaftliche Interessen der Autohersteller

Nach Einschätzung der Umweltschützer ist der starke Preisanstieg nur zu Hälfte durch höhere Material- und Produktionskosten zu erklären. Die andere Hälfte rechnet die Studie den wirtschaftlichen Interessen der Autohersteller zu, die zuletzt Rekordgewinne eingefahren haben. Die Experten kritisieren vor diesem Hintergrund das Argument der Industrie, strengere künftige Abgasnormen würden Kleinwagen unerschwinglich machen und so zu einer sozialen Spaltung führen. Laut Transport & Environment hätte die ursprünglich geplante Euro-7-Regelung lediglich Mehrkosten von 168 Euro pro Fahrzeug bedeutet. Trotzdem sei die Politik den Argumenten gefolgt und habe die Anforderungen zuletzt verwässert.