Verkauf gebrauchter Firmenwagen Auf Nimmerwieder sehen

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Wohin mit den ausgedienten Firmenwagen? Der Fuhrparkleiter hat mehrere
Möglichkeiten: Er verkauft sie selbst oder er überlässt es Dienstleistern, die sich auf das
Remarketing von Geschäftswagen spezialisiert haben.

Nach ein paar Jahren intensiver Nutzung steigen bei jedem Auto die Instandhaltungskosten. Die Stoßdämpfer werden schwach, je nach Fahrer ist eine neue Kupplung fällig, und auch sonst macht sich der Verschleiß bemerkbar. Die meisten Fuhrparkleiter ersetzen ihre Fahrzeuge daher, bevor es so weit kommt. Doch wohin mit den ganzen Gebrauchtwagen?

Bei selbst gekauften Firmenwagen bietet sich die eigenständige Wiedervermarktung an. Dabei müssen Unternehmen die steuerlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen beachten. Bei gewerblichen Verkäufen an private Kunden müssen sie nämlich zwei Jahre Gewährleistung geben. Das kann zum beinahe unkalkulierbaren Risiko werden, weswegen viele Firmen ihre Fuhrparkautos nur an gewerbliche Aufkäufer abgeben. Denn bei gewerblichen Käufern darf man die gesetzliche Gewährleistung ausschließen. Eine andere Möglichkeit ist die Zusammenarbeit mit einem Garantiedienstleister, der das Risiko gegen eine feste Gebühr übernimmt.

Mit einem Wertgutachten ist man auf der sicheren Seite

Für die Steuer ist wiederum der Verkaufspreis ausschlaggebend. Liegt der über dem Buchwert, muss das Unternehmen die Differenz als Gewinn versteuern. Bringt der Gebrauchtwagen weniger, muss die Differenz angemessen oder durch einen Gutachter belegt sein. Damit verhindert das Finanzamt den günstigen Verkauf in das Privateigentum des Unternehmers. Ein Sachverständigengutachten hilft also, den realen Wert des Fahrzeugs festzustellen.

Bei der Eigenvermarktung sind außerdem alle Regeln des Autoverkaufs wichtig. Jeder Tag, den ein nicht mehr genutztes Auto auf dem Hof steht, kostet Geld. Der Wertverlust steigt und die durch den Standplatz belegte Fläche kann vom Unternehmen nicht anderweitig genutzt werden. Ein effizienter, standardisierter Verkaufsprozess ist also Grundvoraussetzung für den Eigenvertrieb von Gebrauchtfahrzeugen.

Den Auslieferungszustand überprüfen

Sobald der Fahrer seinen Wagen abgibt, sollten der Flottenchef, die Werkstatt oder das Autohaus die Ausstattung und den Zustand überprüfen. Oft fehlen ab Werk montierte Sonderausstattungen. Besonders Alufelgen oder Speichermedien fürs Navigationssystem verschwinden gerne und tauchen später in E-Bay oder anderen Gebrauchtbörsen wieder auf.

Dann sollte ein Sachverständiger den technischen und optischen Zustand in einem Gutachten festhalten. So weiß man, ob und was repariert, ausgebessert oder aufbereitet werden muss. Danach sollte man das Auto professionell vor neutralem Hintergrund fotografieren, um potenziellen Käufern schon im Inserat alle nötigen Informationen über den Fahr­zeug­zustand zu geben. Dadurch verhindern Sie zeitintensive Nachfragen, und der Verkaufsprozess geht schneller voran.

Da viele Unternehmen weder Lust noch Zeit haben, nebenher einen professionellen Autohandel zu betreiben, gibt es verschiedene Remarketing-Dienstleister. Eine umfassende Auswahl finden Sie im "Who is Who im Flottenmarkt" (siehe Kasten unten). Die Dienstleister nehmen eine Vermittlerfunktion ein und liefern ein Gesamtpaket für die Gebrauchtwagenvermarktung. Um der Gewährleistungspflicht zu entgehen, vermitteln viele Dienstleister die Autos nur an gewerbliche Aufkäufer weiter. Das mag zwar ein paar Euro kosten, aber dafür gibt es kein unangenehmes Wiedersehen mit einem Kunden, der später möglicherweise mit seinem Gebrauchtwagen technische Probleme hat.
Die Kooperation mit professionellen Remarketing-Dienstleistern minimiert also die Risiken und spart Zeit. Die Kosten für diesen Service orientieren sich dabei entweder prozentual am Verkaufspreis der Autos oder werden als feste Transaktionsgebühr erhoben

Remarketing-Dienstleister sparen Zeit

Die organisatorisch einfachste Lösung ist, die Weitervermarktung samt Rest­wert­risi­ko komplett auszulagern. Die logische Folge davon ist Leasing. Hier geben Sie das Fahrzeug nach der vereinbarten Nutzungsdauer zurück, um Gutachten und um Weitervermarktung kümmert sich der Leasinggeber.

Inzwischen haben diese auch die Weitervermarktung von jungen Gebrauchten als lukrative Einnahmequelle entdeckt: Die Deutsche Leasing etwa vermarktet jährlich über 10.000 Gebraucht­wagen selbst. Den großen Gesellschaften kommt dabei zugute, dass sie international verkaufen. Alphabet beispielsweise vermarktet Gebrauchtwagen europaweit und streut auf diese Weise das Rest­wert­risiko. Während hierzulande Die­sel­autos länger beim Händler stehen, sind Selbstzünder in vielen Ländern weiterhin gefragt. So stellen Sie über externes Remarketing zumindest sicher, dass Sie Ihre Fuhr­park­autos so schnell nicht wieder zu Gesicht bekommen.