Weg zur Klimaneutralität Ohne Auto geht es nicht

Erde 2024 Foto: arquiplay77@viaCanva

Mobilität gilt als Grundbedürfnis. So reichen Fahrverbote und Tempolimits kaum aus, den CO2-Ausstoß in großem Stil zu senken. Wie wir ticken, welche Lösungen es gibt und warum auch Firmenflotten in der Verantwortung stehen, erklärt Ömer Köksal von Allane Mobility Consulting.

Die Herausforderung der Dekarbonisierung existiert auf diversen Ebenen, insbesondere im Mobilitätssektor. Hier gibt es verschiedene Hebel, um die Emissionsquellen zu reduzieren. Urbane Mobilität und städtischer Transport tragen erheblich zum CO2-Ausstoß bei und sind für ca. 70 Prozent der Schadstoffemissionen im gesamten Transportwesen verantwortlich. Um die EU-Klimaziele bis 2050 zu erreichen, müssen beträchtliche Mengen CO2 eingespart werden. Der Gedanke ist simpel, doch die Umsetzung gestaltet sich komplex und langwierig, da Mobilität als Grundbedürfnis betrachtet wird.

Auto steht für Status

Mehr als drei Viertel der deutschen Haushalte besaßen laut Umweltbundesamt Anfang 2020 mindestens ein Auto, das symbolisch für Freiheit und sozialen Status steht. Doch aufgrund des Zeitgeistes und überlasteter Verkehrsnetze wird das Auto für Verkehrsteilnehmer zunehmend zu einer Option statt zur ersten Wahl. Die Verkehrsinfrastrukturen sind stark auf den motorisierten Individualverkehr ausgerichtet.

Für eine klimafreundliche und sozialverträgliche Mobilität reichen Fahrverbote und Tempolimits allein nicht aus. Da eine radikale Abkehr vom Auto unrealistisch ist, sollte ein "Sowohl-als-auch"-Ansatz verfolgt werden. Das "Avoid-Shift-Improve-Model" aus den 90er Jahren bietet einen Rahmen, um umweltfreundliche Maßnahmen abzuleiten und basiert auf folgenden Säulen: Vermeidung von Verkehr ("Avoid"), Verlagerung von Verkehr ("Shift") und Verbesserung aktueller Verkehrsmittel und Technologien ("Improve“").

Relevante Aspekte für die Dekarbonisierung der Mobilität:

  • Vermeidung von Verkehr: Durch kompakte Stadtplanung, inspiriert etwa vom 15-Minuten-Stadt-Konzept in Paris oder den Superblocks in Barcelona, können CO2- Emissionen verringert werden.
  • Verlagerung von Verkehr: Ein flexibles öffentliches Transportsystem ermöglicht es, den Verkehr zu verlagern und somit Emissionen zu reduzieren.
  • Verbesserung aktueller Verkehrsmittel und Technologien: Die Förderung effizienterer Fahrzeuge und die verstärkte Integration von Elektromobilität sind Schlüsselelemente für eine nachhaltige Verkehrswende.

Das müssen nachhaltige Modelle können

Damit das Bewusstsein für die Verkehrswende und die erforderlichen Veränderungen auf Spur kommen und bleiben, ist ein Maßnahmenpaket erforderlich, das Aspekte aus allen drei Gruppen vereint. Zudem müssen nachhaltige Mobilitätsangebote sicher, barrierefrei, bezahlbar und einfach in der Nutzung sein, um von der Gesellschaft akzeptiert zu werden. Ein multimodaler Mix unterschiedlicher Verkehrsmittel reduziert den Energieverbrauch im Verkehrssektor, während Anreize für Sharing-Modelle und öffentliche Verkehrsmittel geschaffen werden müssen.

Umweltfreundliche betriebliche Mobilitätslösungen

In der betrieblichen Mobilität können Unternehmen einen entscheidenden Beitrag zur Dekarbonisierung leisten. Firmen, die ihren Mitarbeitern Mobilitätsbudgets zur Verfügung stellen, fördern die Nutzung unterschiedlicher umweltfreundlicher Verkehrsmittel wie Car Sharing, öffentliche Verkehrsmittel oder Mikromobilitätslösungen wie Scooter und Fahrräder als Alternative zum Pendeln mit dem PKW.

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Die Digitalisierung eröffnet weitere Möglichkeiten für umweltverträgliche Mobilitätsangebote, wie die Integration von motorisiertem und nicht-motorisiertem Verkehr sowie den Einsatz vernetzter Fahrzeuge und autonom fahrender Shuttles. Alternative Antriebe, wie Elektro, Wasserstoff, Autogas und Plug-in-Hybride, tragen zur CO2-Reduzierung bei.

Verkehrspolitiker und Städtebauer sind gefordert, Lösungen für die Mobilitätswende zu entwickeln, während Unternehmen Verantwortung übernehmen können, indem sie auf umweltfreundliche Modelle umsteigen. Die Optimierung betrieblicher Flotten durch professionelle Mobilitätsanbieter kann die Fahrzeuganzahl reduzieren und die Effizienz steigern. Eine klimaneutrale Mobilität beeinflusst die Lebensqualität, die Gesundheit, den Wohlstand und die soziale Integration positiv. Es ist wichtig, über den bloßen Wechsel von kraftstoffangetriebenen Motoren auf elektrische oder hybride Fahrzeuge hinauszudenken und bereits vorhandene Maßnahmen zur Dekarbonisierung zu berücksichtigen. Unternehmen können durch die Umstellung ihrer Flotten und die Nutzung von Analyse- und Reportingtools einen Beitrag zur erfolgreichen Dekarbonisierung leisten. Wenn Verkehr und Mobilität klimaneutral sind, hat dies einen weitreichenden positiven Einfluss auf die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Gesellschaft.

Ömer Köksal 2024 Foto: Allane Mobility Consulting

Autorenprofil

Ömer Köksal verfügt über rund 20 Jahre Berufserfahrung im Finanzwesen mit fundierter Management-Erfahrung im Bankensektor sowie in der Leasing- und Fuhrparkbranche. Vor seiner jetzigen Funktion war er als CEO für die UniCredit Leasing Austria GmbH tätig.

Seit Januar 2022 ist Ömer Köksal als Sprecher der Geschäftsführung der Allane Mobility Consulting GmbH tätig. Er verantwortet den Geschäftsbereich Flottenmanagement, der insbesondere vor dem Hintergrund des Mobilitätswandels immer stärker an Bedeutung gewinnt. Ein Schwerpunkt der Tätigkeit von Herrn Köksal liegt darauf, die Strategie des Unternehmens im Hinblick auf Innovation und Wachstum erfolgreich umzusetzen.

Die Allane Mobility Consulting GmbH berät Firmenkunden bei der effizienten Steuerung ihrer Fuhrparks und übernimmt sämtliche Dienstleistungen für Pkw und Transporter.