Dataforce-Prognose Flottenmarkt 2020 50 Prozent weniger Zulassungen

Mann; denkt; Auto; Manager; Foto: Dada Lin

Dataforce prognostiziert heftige Corona-Auswirkungen für den Firmenwagenmarkt. Die Zulassungen könnten um 50 Prozent sinken.

Produktionsbänder stillgelegt, Händler geschlossen, Zulassungsstellen zu, Außendienst im Home-Office: Wer einen Firmenwagen zulassen will, bekommt ihn entweder nicht geliefert, kann ihn nicht anmelden - oder braucht ihn womöglich gar nicht. Corona hinterlässt tiefe Spuren in der Fahrzeugindustrie. Die Marktbeobachter von Dataforce gehen nun davon aus, dass der Flottenmarkt 2020 um 50 Prozent einbrechen könnte. Im April und Mai sei mit einem Minus von mehr als 80 Prozent zu rechnen.

Obwohl die ersten Hersteller wie etwa VW angekündigt haben, ihre Produktion Ende April schrittweise wieder anzufahren, reichen die Konsequenzen laut Dataforce über die Zeit des Lockdowns hinaus. Wenn kaum Kaufverhandlungen stattfinden, werden entsprechend weniger Autos bestellt und in den folgenden drei bis sechs Monaten ausgeliefert und zugelassen.

Dataforce Flottenmarkt Prognose 2020 Foto: Dataforce

Auch die Nachfrage vieler Firmen sinkt wegen ihrer schlechten wirtschaftlichen Lage. Dienstwagen gehören in der Regel nicht zu den zwingend notwendigen Investitionen und werden deshalb erst später bestellt. Unter Berücksichtigung der Verzögerung zwischen Bestelleingang und Auslieferung werden die Folgen dieser Unsicherheit bis Anfang 2021 zu spüren sein.

Dataforce geht davon aus, dass sich der Markt erst Ende 2021 einigermaßen erholt. Bis dahin wird allerdings die Nachfrage spürbar geringer ausfallen als in unserer ursprünglichen Prognose von Anfang des Jahres. Das liegt auch an Sondereffekten, die speziell den Flottenmarkt betreffen, so wie beispielsweise ein erschwerter Zugang zu Unternehmenskrediten und geringeren Restwerten beim Weiterverkauf gebrauchter Firmenwagen.

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Ähnlich wie in den Jahren nach dem Krisenjahr 2008 rechnet Dataforce damit, dass der Markt im Zeitraum 2021 bis 2023 in die andere Richtung dreht und trotz der etwas schwächeren Konjunkturerwartung wieder leicht steigen.