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Tipps für Kauf einer Wallbox 900 Euro Bonus vom Bund

Ladepaket für Opel-Kunden Foto: Opel

Die KFW fördert den Einbau privater Wallboxen. Aber welche Box ist die Richtige - und wofür gibt's Geld vom Staat?

Wer kann Anträge stellen?

Träger von Investitionsmaßnahmen zur Errichtung einer Ladestation für Elektroautos im nicht öffentlich zugänglichen Bereich von selbst genutzten oder vermieteten Wohngebäuden.

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Träger von Investitionsmaßnahmen sind zum Beispiel Privatpersonen, Wohnungseigentümergemeinschaften, Wohnungsunternehmen, Wohnungsgenossenschaften und Bauträger. Nicht antragsberechtigt sind kommunale Gebietskörperschaften, rechtlich unselbständige Eigenbetriebe von kommunalen Gebietskörperschaften, Gemeindeverbände, Zweckverbände und Kirchen. Die müssen sich aus anderen Fördertöpfen bedienen.

Was wird gefördert?

Kauf und Errichtung einer fabrikneuen, nicht öffentlich zugänglichen Ladestation inklusive des elektrischen Anschlusses (Netzanschluss) sowie damit verbundene notwendige Nebenarbeiten an Stellplätzen von bestehenden Wohngebäuden in Deutschland, wenn u.a.:

  • die Ladestation über eine Normalladeleistung von 11 kW verfügt
  • der Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien kommt
  • die Ladestation intelligent und steuerbar ist (mit Blick auf die Netzdienlichkeit). Sie muss über ein Lastmanagement verfügen.
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Was ist ein Lastmanagement?

Einfache Ladestationen laden drauflos, unabhängig davon, ob das Netz aktuell besonders belastet ist oder nicht. Intelligente Modelle beherrschen ein dynamisches Lastmanagement, passen Leistung und Ladezeiten an die Situation an ihrem Standort an. Das wird umso wichtiger, je mehr Elektroautos in der Nachbarschaft fahren und geladen werden. Neben den Vorteilen für die Netzstabilität gibt es noch weitere Pluspunkte. Etwa die mögliche Einbindung in ein Smart-Home-Netzwerk oder die leichtere Kontrolle und Abrechnung des Stromverbrauchs, beispielsweise wenn ein Dienstwagen geladen wird. Der Aufpreis für die „Intelligenz“ gegenüber nicht-vernetzten Modellen ist relativ gering, liegt bei wenigen hundert Euro. Die intelligenten Funktionen müssen bei dem eigenen Gerät nicht unbedingt genutzt oder frei geschaltet sein. Entscheidend ist, dass sie technisch angelegt sind.

Was genau wird gefördert?

  • Ladestation
  • Energiemanagementsystem/Lademanagementsystem zur Steuerung von Ladestationen
  • Elektrischer Anschluss (Netzanschluss)
  • notwendige Elektroinstallationsarbeiten (zum Beispiel Erdarbeiten)

Der Investitionszuschuss in Höhe von 900 Euro pro Ladepunkt wird nach Fertigstellung überwiesen. Unterschreiten die Gesamtkosten des Vorhabens den Zuschussbetrag, wird keine Förderung gewährt. Entsprechendes gilt für mehrere Ladepunkte; kosten drei Anschlüsse beispielsweise 2.500 Euro, erhält der Antragsteller lediglich 1.800 Euro.

Der Zuschuss kann bei der KfW über das Zuschussportal beantragt werden.

Welche Ladeleistung benötige ich?

Wallboxen gibt es in unterschiedlichen Leistungsstufen von rund 2,7 bis 22 kW. Je höher der Wert ist, desto schneller ist der Akku voll. Die Förderung gibt es aber ausschließlich für 11-kW-Boxen. Das ist nicht optimal für Fahrer der wenigen E-Modelle, die schneller laden – sie können die volle Ladegeschwindigkeit nicht ausnutzen. Für Halter von E-Mobilen mit schwächeren Bordladern ist das hingegen weniger problematisch. Sie laden zwar langsamer, dürften dank der Förderung aber in der Regel trotzdem billiger an die Wallbox kommen, als wenn sie ein langsames Gerät ohne Förderung kaufen würden. Außerdem macht die höhere Ladeleistung die Installation zukunftssicher – etwa, wenn ein neues E-Auto angeschafft wird. Welches Autos wie schnell lädt, verrät unsere Übersicht aller lieferbaren E-Autos in Deutschland weiter unten.

Was kostet eine Wallbox?

Die Preise liegen zwischen knapp 500 und über 2.000 Euro je nach Ladeleistung und Funktionsumfang. Dazu kommen die Installationskosten, die stark von den örtlichen Gegebenheiten abhängen. Wer die Förderung will, muss mindestens 900 Euro für Erwerb und Anschluss ausgeben, ansonsten gibt es überhaupt kein Geld. Sparsamkeit lohnt sich also nur bedingt.

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Wo liegt der Haken?

An der Tatsache, dass der Anschluss mindestens mit 11 kW laden muss. Das ist in vielen Haushalten nicht machbar ohne teure Zusatzanschlüsse und Absicherung. Damit fallen günstige normale Wallboxen raus, die in der Regel einpahsig mit 4,6 kW laden und maximal mit 20A abgesichert werden müssen. Das aber genügt den meisten Autobesitzern. Selbst wenn das E-Auto nur über Nacht acht Stunden lang lädt, reicht das für 150 bis 200 elektrische Kilometer. 11-kW-Anschlüsse dagegen brauchen Starkstrom (400 V) und müssen dreifach mit 16A abgesichert werden.

Ungeklärt ist auch, ob sich mehrere Wohnungsbesitzer zusammentun können und gemeinsam mehrere einfache, zentral intelligent gesteuerte Ladepunkte installieren können. Außerdem sind 11 kW starke Wallboxen genehmigungspflichtig.