Infiniti gibt auf Nissan-Tochter verlässt Europa

Infiniti Q30 Foto: Infiniti

Gut zehn Jahre versuchte Infiniti, in Europa Fuß zu fassen. Nun geben die Japaner auf, die Konkurrenz im Luxussegment ist zu groß.

Es hätte etwas werden können. Mit vielversprechenden Modellen stieg Infiniti 2008 auf dem europäischen Markt ein. Modellen wie der Q50 und der aus der Zusammenarbeit mit Mercedes resultierende A-Klasse-Ableger Q30 sollten vor allem Fahrer von Firmenwagen für die Marke begeistern. Mit vielen Ambitionen baute man eine Großkundenabteilung auf und nahm sogar einen Award als Firmenauto des Jahres mit. Doch zuletzt blieb es sehr still um die Marke.

Infiniti Q30 Foto: Infiniti
Der Q30 ist der japanische Ableger der Mercedes A-Klasse.

Nun kommt das in Europa. Infinit zieht sich Anfang 2020 aus Westeuropa zurück. Stattdessen will sich Infiniti nach eigenen Angaben auf Nordamerika und China konzentrieren. Auch in Osteuropa und im Nahe Osten sollen die Fahrzeuge der Marke weiterhin verkauft werden.

Infiniti wurde 1989 gegründet und verkaufte seine Modelle zunächst in den USA und Kanada. Dort traten Ende der 80er mit dem Toyota-Ableger Lexus und Acura von Honda zwei weitere japanische Marken an, den schwächelnden US-Premiummarken Marktanteile abzujagen. Von Herbst 2008 an erfolgte die Einführung in Europa, wo man es mit den Premium-Platzhirschen Audi, BMW, Mercedes, Jaguar und Co. aufnehmen wollte, die hierzulande jedoch deutlich stärker sind als in den USA. Für mehr als eine Nischenrolle reichte es bei Infiniti nicht: In Deutschland wurden im Gesamtjahr 2018 gerade einmal 762 Neuwagen verkauft.

Infiniti Q50 Hybrid 2014 Foto: Infiniti
Der Q50 war der größte Hoffnungsträger im Firmenwagengeschäft. Angetrieben von einem eigenen Hybridmotor oder einem Mercedes-Diesel.

Erfolgreichstes Modell hierzulande war im vergangenen Jahr das Kompaktmodell Q30, das auf der Mercedes A-Klasse basiert. Gemeinsam mit dem Mercedes-GLA-Derivat QX30 wird er zurzeit im britischen Sunderland für den Weltmarkt gebaut – eine Fortsetzung der Produktion über 2019 hinaus wird es nicht geben. Das übrige Modellangebot deckt die klassischen Business- und Luxussegmente ab, ein besonderer Schwerpunkt liegt auf SUVs. Bekanntheit erlangte die Marke in Deutschland darüber hinaus durch ihr Formel-1-Engagement bei Sebastian Vettels Red-Bull-Team.

Für die Infiniti-Halter in Europa soll der Kundenservice aufrechterhalten werden. Ein Übergangsplan werde überarbeitet, teilt das Unternehmen mit. Weitere Informationen geben die Händler der Marke.

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