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Kia EV9 Groß genug für die Welt

Kia EV9 2023 Foto: Kia 10 Bilder

Ende 2023 bringt Kia ein Elektro-SUV der Fünf-Meter-Klasse. Mit sieben Sitzen und 800-Volt-Technik wird es das neue Topmodell der Marke.

In kürzester Zeit heimste der Kia EV6 jede Menge internationale Preise ein. So legt er die Messlatte hoch für den EV9, den die Koreaner ihrem erfolgreichen Elektroauto Ende 2023 zur Seite stellen. Noch verraten sie keine Preise, aber schon jetzt ist klar: Das mächtige, fünf Meter lange und 1,75 Meter hohe SUV wird das neue Flaggschiff der Marke, mit 800-Volt-Technik und der neuesten Batterietechnik des Hyundai-Kia-Konzerns. Er steht für die neue Ökoausrichtung der Koreaner, die in jedem Modell die verstärkte Verendung recycelter oder nachhaltig hergestellter Materialien verwendet. Leder beispielsweise ist künftig passé. Außerdem bekommt der Stromer Hightech-Features wie digitale Rückspiegel. Sein Fahrzeugschlüssel lässt sich auf dem Smartphone abspeichern und mit Kollegen oder Familie teilen, auf Knopfdruck parkt das Auto vollautomatisch längs oder quer ein.

Technisch basiert der große SUV auf der gleichen Plattform wie der EV6, optisch dreht er den aktuellen Markenlook weiter. Auf den ersten Blick sieht er irgendwie aus wie mit der Axt geschnitzt, mit steilem Heck und nur leicht nach hinten abfallendem Dach. Fast könnte man meinen, die Designer nahmen eine Schachtel als Vorbild und setzten vorne eine wuchtige Motorhaube an. Doch sämtliche Proportionen stimmen. Und so wirkt er auf die Umwelt nicht ganz so bedrohlich wie manch andere SUV der Fünf-Meter-Klasse.

Kia EV9 2023 Foto: Kia
Der Kia EV9 ist fünf Meter lang.

Nun spielen Autos dieses Kalibers in Deutschland eher eine untergeordnete Rolle. Kia bedient jedoch auch Länder wie die USA oder China, in denen sich Prestige in schierer Größe ausdrückt. Und dass der EV9 serienmäßig mit zwei Zusatzsitzen im Heck ausgeliefert wird, erweitert die Zielgruppe auf Familien, die eine geräumige Alternative zu den Elektro-Vans wie denen der Stellantis-Marken oder dem Mercedes EQV/E-Vito suchen.

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Stromer mit neuem Gesicht

Riesiger Radstand, kurze Karosserieüberhänge, großer Kofferraum - die flexible E-GMP-Plattform, auf der auch schon die Hyundai-Modelle Ioniq 5 und 6 oder der Kia EV6 basieren, lässt Entwicklern und Designern viele Freiheiten. So passt nun auch die größte Batterie aller Kia-Modelle in den crashgesicherten Bereich zwischen den Achsen. Der 100-kWh-Akku hat eine höhere Energiedichte als die bisherigen Speicher und lädt mit 240 kW. lm Optimalfall soll eine 15-Minuten-Pause am Schnelllader reichen, um danach weiter 240 Kilometer unter die 21 Zoll großen Räder zu nehmen. Und wer bei Ionity stoppt, braucht keine Ladekarte. Mit Plug & Charge kommunizieren Auto und Säule auch so und der Ladevorgang startet automatisch.

Kia EV9 2023 Foto: Kia
Der 100-kWh-Akku hat eine höhere Energiedichte als die bisherigen Speicher und lädt mit 240 kW.

Anders als die Konkurrenz um Tesla Model X, BMW iX oder Volvo EX90 setzen die Koreaner nicht auf maximale Performance, sondern vernünftige Reichweiten. Zum Modellstart werden zwei Versionen angeboten: ein 203 PS starker Heckantrieb sowie ein Allradmodell mit 384 PS. Damit soll der Stromer fast 550 Kilometer mit einer Ladung schaffen.

Da der Wagen für bi-direktionales Laden ausgelegt ist, fließt der Strom bei Bedarf auch in die andere Richtung und lässt sich beispielsweise in den heimischen Kreislauf einspeisen. Außerdem kann man über eine Steckdose im Heck externe elektrische Geräte betreiben. 3,6 kW genügen locker für einen Elektrogrill oder eine mobile Zeltheizung auf dem Campingplatz. Man könnte unterwegs seine E-Bikes laden oder sogar ein Elektromotorrad, das auf einem Anhänger mitreist. Immerhin darf der Stromer 2,5 Tonnen ziehen.

Kia EV9 2023 Foto: Kia
Im übersichtlichen Cockpit verschmelzen drei flache Bildschirme zu einem Display.

Auf Wunsch wird der Wagen nicht nur mit den üblichen Radarsensoren und Kameras, sondern auch mit Lidar-Sensoren ausgeliefert. Per Laser scannen sie permanent die Straße und Umgebung auf Hindernisse. Aus diesen Daten berechnet die Software eine 360-Grad-Sicht rund ums Auto und ermöglicht autonomes Fahren nach Level 3. Man wird sehen, wie viele Kunden sich die teure Technik gönnen.

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Das Konzept des flachen Bodens bringt zudem Vorteile bei der Raumausnutzung. Das Auto wird innen höher, sodass man in Reihe zwei und selbst im Heck etwas erhöht sitzt. Auf Wunsch lassen sich die mittleren Sitze klimatisieren und beheizen, man kann sie drehen und sogar als Liegesitze bestellen. Alternativ gibt es eine herkömmliche, geteilt verschiebbare Dreierbank.

Im übersichtlichen Cockpit verschmelzen drei flache Bildschirme zu einem Display. Ob die Kombination aus Bedienleiste mit Schaltflächen und Touch per Display in der Praxis funktioniert, wird die Fahrvorstellung im Herbst zeigen.

Kia EV6
High-Power E-Auto