Genesis GV60 Test 2022 So fährt das Korea-E-Auto

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Mit 800-Volt-Technik für schnelles Laden und starkem Allradantrieb positioniert Genesis sein erstes E-Auto gegen die Konzernbrüder Kia EV6 und Hyundai Ioniq 5.

Auch beim GV60 wird es keine Genesis-Händler geben; stattdessen läuft der Erstkontakt über das Internet – und von da an übernehmen sogenannte GPAs, Genesis Personal Assistants, Beratung und Betreuung von Fahrzeug und Kunden. Der Service ist für die ersten fünf Jahre im Kaufpreis ab 47.300 Euro (alle Preise netto) inbegriffen und umfasst auch die Abholung zu Service- oder Reparaturterminen, die Bereitstellung eines Ersatzfahrzeuges und die Rückgabe an den Besitzer, der mit zeitraubenden Werkstattbesuchen gar nicht erst behelligt werden soll.

Zielgruppe sind in erster Linie Privatleute und Unternehmer, Flottenkunden sind für Genesis aus bekannten Gründen nicht so attraktiv. Damit werden die Stückzahlen wohl eher klein bleiben.

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Der Genesis GV60 ist ein Schwestermodell von Hyundai Ioniq 5 und Kia EV6.

Der GV60 basiert auf der E-GMP-Plattform des Konzerns und ist somit ein Schwestermodell von Hyundai Ioniq 5 und Kia EV6, die ihre Qualitäten in der Fachwelt bereits unter Beweis gestellt haben. Die Liste der gewonnenen Vergleichstests ist lang; der Kia EV6 wurde Ende Februar außerdem zum Car of the Year 2022 gewählt.

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Immerhin ist es der von dem Belgier Luc Donckerwolke geführten Designabteilung gelungen, dem GV60 ein eigenständiges Design zu verleihen. Charakteristisch sind vor allem die vierfachen Leuchten an Front und Heck sowie eine coupéartige Dachlinie. Der schwarze Heckspoiler beinhaltet eine sehr schlanke dritte Bremsleuchte, die beinahe über die gesamte Fahrzeugbreite reicht.

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Der Innenraum ist wohnlich eingerichtet.

Der Innenraum ist wohnlich eingerichtet, die Materialien wirken hochwertig, Leder gibt es auf Wunsch. In der Mittelkonsole fällt die sogenannte Chrystal Sphere auf, die einer beleuchteten Glaskugel ähnelt. Drückt man den Startknopf, dreht sie sich um 180 Grad und gibt den Wahlschalter für die Getriebestufen frei. So ist leicht erkennbar, ob das Fahrzeug ein- oder ausgeschaltet ist. Besonders modern sind die digitalen Außenspiegel, die, zumindest bei den Testfahrten am Tage, gut funktionierten. Lediglich die Position der Monitore in der Nähe der seitlichen Lüftungsdüsen ist gewöhnungsbedürftig.

Trotz der engen Verwandtschaft zu den Hyundai- und Kia-Modellen mit ihrer 800-Volt-Ladearchitektur und der aus dem EV6 bekannten 77,4 kWh-Batterie besitzt der GV einige eigenständige Merkmale – auch in der Hardware.

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Der Fahreindruck ist angenehm, kraftvoll und leise.

Beim Topmodell namens Sport Plus (59.672 Euro) arbeitet jeweils ein 160 kW-Motor an Vorder- und Hinterachse, was diesen Genesis zum derzeit potentesten Vertreter dieser Runde macht. Auch seien Elemente der Radaufhängung sowie der adaptiven Federung eigens für den GV60 entwickelt und abgestimmt worden.

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Der Fahreindruck ist angenehm, kraftvoll und leise. Die etwas nervöse Lenkung nervt hingegen häufig mit ihrem vorwitzigen Spurhalteassistenten, der einen flüssigen Fahrstil erschwert. Die Federung ist mitunter polterig. Eine komfortablere Abstimmung hätte durchaus zum luxuriösen GV60 gepasst.

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