Online-Direktvertrieb in der Automobilbranche Per Klick in den Warenkorb gefahren

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Mit der Automobilindustrie wandeln sich auch Firmen-Fuhrparks fundamental. Dazu gehört unter anderem die Art und Weise der Fahrzeugbeschaffung – siehe Lotus Eletre. Ein Gastbeitrag von Marcos Raiser do Ó, CEO der Online-Plattform Stripe.

Technologieunternehmen drängen immer stärker in die Automobilbranche. Gleichzeitig verändert sich die Art und Weise, wie Menschen Autos kaufen und nutzen. Das beeinflusst das Markenerlebnis noch lange nach dem Kauf.

Heutzutage informieren sich Fuhrparkverantwortliche und Dienstwagenfahrer vor der Beschaffung neuer Fahrzeuge immer häufiger vorab im Internet. Die Kunden wissen, was sie wollen und ob Fahrzeuge verfügbar sind, lange bevor sie zu einem Autohändler gehen. Dieser Wandel zeigt sich nicht zuletzt in der steigenden Beliebtheit von Probefahrt-Videos auf YouTube oder an den Google-Suchen zum Thema Autokauf.

Autos im Direktvertrieb

Autohäuser fungieren heute immer weniger als Verkaufsflächen und immer mehr einfach als Übergabeorte für Autos, die im Voraus bestellt und bezahlt wurden. Das Kauferlebnis findet nicht mehr beim Händler statt, sondern online direkt beim Hersteller. Jeder fünfte Deutsche hat sein letztes Auto bereits online gekauft, und fast jeder Dritte plant dies für sein nächstes Auto. Autohersteller rüsten sich für diesen neuen Verkaufskanal, der auch durch die direktere Kundenbeziehung mit vielen Vorteilen verbunden ist.

Rolle digitaler (An-)Zahlungsmöglichkeiten

Immer mehr Automobilhersteller etablieren sich als Direktvertriebsakteure, um in diesem Umfeld wettbewerbsfähig zu bleiben. Dabei spielen digitale (An-)Zahlungsmöglichkeiten natürlich eine wichtige Rolle. Werden Zahlungsoptionen optimal in Vertriebsprozesse eingebunden, verringern sich die Reibungsverluste, und ein ganzheitliches Markenerlebnis kann sichergestellt werden. Die User-Experience steht daher bei Online-Käufen besonders im Fokus. Auf schön konzipierten und designten Seiten ermöglichen Autohersteller ihren Kunden, neue Modelle nicht nur anzuschauen und sie zu konfigurieren, sondern auch die Finanzierung zu planen, einen Kredit aufzunehmen und die bevorzugte monatliche Zahlungsrate und -art zu wählen, sodass alle finanziellen Details im Vorfeld geklärt werden können, bevor das Auto ausgeliefert wird.

E-Autos im Onlineshop

Als Lotus im letzten Jahr mit dem preisgekrönten Sportwagen Lotus Emira den Direktvertrieb in Großbritannien aufnahm, stieß dies bei Kundinnen und Kunden auf großes Interesse. Seit 2023 kann auch der Lotus Eletre online geordert werden. Lotus Cars testete das Direktvertriebsmodell in Partnerschaft mit dem Zahlungsdienstleiser Stripe zunächst in Großbritannien und weitet es nun auf die EU aus.

Die richtige Strategie sichert Wettbewerbsfähigkeit

Im Onlineshop kommt es bei neu verfügbaren Produkten häufig zu einem plötzlichen Anstieg des Online-Zahlungsvolumens. Bei hochpreisigen Produkten wie Autos kann dieser besonders hoch ausfallen. Dafür benötigen Automobilhersteller eine technische Infrastruktur, die auch solchen Belastungsspitzen gewachsen ist. Über die Partnerschaft mit Stripe kann Lotus Stabilität gewährleisten, jederzeit zusätzliche Zahlungsmethoden wie Apple Pay, Google Pay und Banküberweisungen anbieten und dabei flexibel genug bleiben, nach Bedarf weiter zu skalieren und ohne großen Aufwand weitere Zahlungsmethoden hinzuzufügen.

Fest steht: Auch die deutsche Automobilindustrie kann nicht bleiben, wie sie ist, sondern muss sich im digitalen Zeitalter neu erfinden. Durch eine enge Zusammenarbeit von Herstellern und Technologieunternehmen kann das gelingen; Lotus macht es vor.

Foto: Robert Lehmann
Marcos Raiser do Ó, Head of DACH and CEE, Stripe.

Marcos Raiser do Ó leitet die Geschäfte von Stripe in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie in der Region Zentral- und Osteuropa. Nach seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main folgten Anstellungen bei Sun Microsystems, IBM und Salesforce. Hiernach verantwortete er bei Microsoft das gesamte Geschäft mit Banken, Versicherungen und Finanzdienstleistern in Deutschland. Nach einer weiteren Station bei IPsoft wechselte Marcos Raiser do Ó im Februar 2020 zu Stripe.