Porsche Taycan 2021 im Fahrbericht Grünfahrtschein für Eilige

Porsche Taycan 2021 Foto: Porsche 13 Bilder

Unter den Ökomobilen will der Porsche Taycan der schnellste sein. Sowohl beim Laden, dass jetzt auch ohne Ladekarte klappt, als auch auf der Strecke, wo Softwareänderungen das Fahrerlebnis verbessern wollen.

Ein Porsche will immer der Schnellste und Beste sein. Und dazu eignen sich am besten sehr große und sehr kleine Zahlen: 800 Volt Betriebsspannung, 270 Kilowatt Ladeleistung, 761 PS Maximalleistung, Spitzentempo 260, auf Tempo 100 in 2,8 Sekunden, 200 in 9,6, 2.370 kg Leergewicht, knapp 157.000 Euro. Ok, bei den letzten beiden Werten kommt trotz Turbo S-Schriftzug wenig Enthusiasmus auf. Aber das soll sich bald ändern: In einem halben Jahr kommt der Basismodell des Taycan. Mit etwas weniger Akkukapazität und ohne Allrad wird er etwas leichter, er bleibt über 500 PS stark – und vor allem wird er über 70.000 Euro günstiger. Und damit rückt er in die greifbare Nähe als Dienstwagen für das gehobene Management. Zeit sich die aktuellsten Änderungen einmal aus der Nähe anzuschauen.

Leider gibt es das Basismodell noch nicht, es gibt seinen Einstand auf dem chinesischen Markt. Einige Neuerungen schaffen es aber noch dieses Jahr in die Serie. Zum Beispiel soll das Laden jetzt endlich so einfach gehen wie bei Tesla – einstecken und weggehen. Oder, wie Porsche sagt, Plug&Charge. KIappt jetzt an allen Ladeparks von Ionity, immerhin 270 Stück sind es in Europa bisher. Das Auto kommuniziert mit der Ladesäule, regelt Lade- und Bezahlvorgang selbstständig, den aktuellen Preis sieht der Fahrer in seiner Ladeapp. Endlich. Und alles mit gutem Datenschutz, wie die Entwickler beteuern.

Porsche Taycan 2021 Foto: Porsche

Überhaupt die Digitalisierung und der Blick zu Tesla. Dort gibt es schon länger Updates per Internet und Ausstattungen wie der sogenannte Autopilot können auch nachträglich gegen Geld freigeschaltet werden. Und da sich allmählich alle an monatliche Abopreise gewohnt haben, bietet das Porsche jetzt auch für den Taycan an: die aktive Spurführung kostet entweder 16,80 Euro monatlich (alle Preise netto) oder 700 Euro auf einen Schlag, dann geht sie auch, wenn sie nicht ab Werk geordert war. Auch die Lenkung lässt sich nachträglich zur Servolenkung Plus aufrüsten, außerdem lässt sich der Inno Drive genannte prädikative Tempomat per Funk nachrüsten. Dann weiß der Taycan jederzeit, wie schnell er die nächste Kurve nehmen kann, und beide Füße haben Pause. Damit das ganze noch möglichst sparsam vonstattengeht, bietet Porsche optional einen Reichweiten-Manager an, der die beste Route mit der sparsamsten Geschwindigkeit verbindet. All das sind nette Spielereien, die angesichts des Grundpreises auch serienmäßig sein dürften – aber Apps für das Smartphone kosten schließlich auch extra. Vielleicht entsteht so auch ein Steuersparmodell: Immerhin sind solche Ausstattungen nicht teil des Bruttolistenpreises und entfallen so bei der monatlichen Versteuerung des Dienstwagens.

Porsche Taycan 2021 Foto: Porsche

Wem das alles zu sehr nach Programmierer klingt, muss einfach fahren. Dazu nimmt man in sehr bequemen Sportsitzen Platz, die nun erstmals auch mitsamt dem restlichen Innenraum in einer veganen Variante verfügbar sind. Leider fühlt man den Kunststoffanteil im lederähnlichen Material recht gut, aber immerhin musste kein Tier dafür leiden. Wer jetzt endlich los will, wird nach Druck aufs Fahrpedal entsprechend belohnt. Ob Turbo S oder 4S: es geht immer ganz gewaltig nach vorn. Begleitet von futuristischem Sound schießt das Schwergewicht nach vorn, macht auch in Kurven seine Masse vergessen und fährt dabei so satt, wie es ein Sportwagen eben sollte. Nur dass hier auch noch Platz für Mitfahrer und Gepäck ist. Wenn es die Carpolicy also zulässt und Ökostrom in entsprechender Menge an der Firma kein Problem ist, eignet sich der Taycan prima als Dienstfahrzeug auch für längere Strecken. Immerhin schafft er über 300 Kilometer am Stück. Und am Ende ist er jetzt auch an der Wallbox schneller voll: Der Wechselstromlader schafft auf Wunsch mit 22 Kilowatt jetzt doppelt soviel Leistung wie bisher. Schneller ist eben auch hier immer besser.

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